Zitationen…

… Bibliographien und Co.

Zitationen und Bibliographien müssen im Rahmen Ihrer Studienarbeit, die Sie durch mich betreuen und begutachten lassen, den untenstehenden Kriterien entsprechen. Diese wurden dem aktuellen Leitfaden zur Erstellung von Studienarbeiten am Institut für Soziologie der RWTH Aachen entnommen und punktuell gemäß den Gepflogenheiten im Bereich der empirischen Sozialforschung angepasst. Sollten Sie allzusehr von diesem Schema abweichen oder inkonsistent formatieren, d.h. zwischen Zitations- und/oder Bibliographieformaten „hin und herspringen“ oder schlicht fehlerhaft zitieren, so zieht dies einen Punktabzug nach sich. Im schlimmsten Fall, so etwa wenn Plagiate nachweisbar sind oder die Zitations- und Bibliographieformate keinerlei erkennbarem, den Gepflogenheiten des wissenschaftlichen Arbeitens nahekommendem Format folgen, muss eine Arbeit mit der Note 5,0 (nicht bestanden) bewertet werden.

Achten Sie also unbedingt auf eine korrekte, vollständige und konsistente Zitation und Bibliographierung in Ihrer Arbeit. Die formal korrekte Verwendung von Zitationen und Bibliographien sind ein wichtiger Ausweis dafür, dass Sie mit den Gepflogenheiten des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut sind, diese respektieren und kompetent anwenden können. Erst die korrekte Anwendung von Zitations- und Bibliographierichtlinien – auch wenn dies manchmal ermüdend sein mag – macht Ihre Befunde und Überlegungen für andere Forschende und Studierende nachprüfbar und transparent.

An dieser Stelle empfehle ich Ihnen, sich bereits früh im Studienverlauf mit der Anwendung wissenschaftlicher Zitations- und Bibliographiesoftware vertraut zu machen. Diese erleichtert die Einrichtung und Verwaltung Ihrer Literatur enorm (auch wenn sie Sie nicht vor Fehlern versichert). Einige Beispiele für entsprechende Software finden Sie im Anschluss an die Zitations- und Bibliographierichtlinien.

Richtlinien für indirekte Zitationen:

  • Allgemeine Schreibweise: (Nachname AutorIn Jahreszahl: Seitenzahl); bei globalem Zitat entfallen Doppelpunkt und Jahreszahl.
  • Bei zwei Autoren werden im Zitat beide genannt, z.B.: (Boltanski/Chiapello 2006), bei mehr als zwei Autoren wird nur der Erstautor genannt und anschließend mit „et al.“ abgekürzt, z.B.: (Hofmann et al. 1995: 114f.)
  • Ist der (indirekt) zitierte Text zwei Seiten lang, schreibt man: (Schulze 1992: 572f.)
  • Ist der (indirekt) zitierte Text drei Seiten lang, schreibt man: (Schulze 1992: 572ff.)
  • Ist der (indirekt) zitierte Text länger als drei Seiten, schreibt man: (Schulze 1992: 572-579)
  • Wird der Name des Autors/der Autorin bereits im eigenen Fließtext genannt, so kann er in der Klammer weggelassen werden: „Bourdieu (1983) unterscheidet zwischen drei Kapitalformen […].“
  • Zitiert man mehrere Werke eines Autors bzw. einer Autorin aus demselben Veröffentlichungsjahr, so unterscheidet man diese durch Kleinbuchstaben, z.B. (Weber 1974a: 24) und (Weber 1974b: 33)
  • bitte kein „vgl.“ verwenden – weder bei indirekten noch bei direkten Zitationen (s.u.)

Richtlinien für direkte Zitationen:

  • Es gelten die allgemeinen Schreibweisen von Quellenverweisen wie bei indirekten Zitaten.
  • Anführungszeichen, die den direkt zitierten Text umschließen, sind obligatorisch!
  • Bei einem direkten Zitat, das mehr als zwei Zeilen umfasst, kann dieses linksbündig eingerückt und so zur besseren Lesbarkeit hervorgehoben werden.
  • Tippfehler im Original sind wortwörtlich zu übernehmen und mit [sic] zu kennzeichnen.
  • eigene Hervorhebungen wie z.B. Kursivsetzungen werden wie folgt gekennzeichnet: „Not ist hierarschisch, Smog ist demokratisch.“ (Beck 1986: 46; eig. Hervorhebung, XY) – Wobei XY zu ersetzen ist durch die Initialen der/des anfertigenden AutorIn.

Zitate zweiter Hand:

  • Zitate aus zweiter Hand („zitiert nach…“) sollten nur in allergrößten Ausnahmefällen verwendet werden, z.B. dann, wenn ein Werk weder digital noch in Papierform in angemessener Zeit im Rahmen der Literaturbeschaffung angefordert werden kann. Sollte sich bei der Begutachtung herausstellen, dass ein Zitat zweiter Hand verwendet wird, obwohl das Werk über die üblichen Wege (örtliche Universitäts-/Institutsbibliotheken, Fernleihe, Online-Datenbanken und -archive) bei vertretbarem Zeit- und Suchaufwand zugänglich ist, so führt dies zu einem Punktabzug bei der Bewertung.
  • Beispiel für ein Zitat zweiter Hand:  Looney hält eine globale Umverteilung der Mittel für erforderlich: „Es ist sicher, dass die reichen Staaten einen zunehmend massiveren Ansturm auf ihre Ressourcen bewältigen
    müssen. Nur die weltweite Verteilung der Mittel kann die Welt retten“ (Looney 1989; zit. n. Sommer 1995: 125).
  • Achtung: In das Literaturverzeichnis Ihrer Arbeit müssen beide Werke – sowohl das Original als auch die Quelle, die Sie „zweiter Hand“ heranziehen – vollständig und korrekt eingetragen werden. Andernfalls erfolgt ein Punktabzug.

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Richtlinien für Bibliographien:

  • Monographien sollten wie folgt bibliographiert werden:
    Holtappels, Heinz Günter (2003): Schulqualität durch Schulentwicklung und Evaluation. Konzepte – Forschungsbefunde – Instrumente. Neuwied: Luchterhand.Formal bedeutet dies: Nachname AutorIn, Vorname (Erscheinungsjahr): Haupttitel. Untertitel. Verlagsort: Verlag.
  • Sammelbände: Stauder, Johannes/Rapp, Ingmar/Eckhard, Jan (Hrsg.) (2015): Soziale Bedingungen privater Lebensführungen. Festschrift zum 60. Geburtstag von Thomas Klein. Wiesbaden: Springer VS.
    Formal: Nachname HerausgeberIn, Vorname (Hrsg.) (Erscheinungsjahr): Haupttitel. Untertitel. Verlagsort: Verlag.
  • Sammelbandbeiträge: Maaz, Kai/Ping-Huang, Chang/Köller, Olaf (2004): Führt institutionelle Vielfalt zur Öffnung der Bildungssysteme? In: Köller, Olaf et al. (Hrsg.): Wege zur Hochschulreife in Baden- Württemberg. Opladen: Leske + Budrich, S. 143-203.
    Formal: Nachname, Vorname (Erscheinungsjahr): Haupttitel. Untertitel. In: Nachname HerausgeberIn, Vorname (Hrsg.): Titel Sammelband. Untertitel. Verlagsort: Verlag, S. Seitenangaben.
  • Zeitschriftenaufsätze: Arránz Becker, Oliver/Lois, Daniel (2010): Selection, Alignment, and Their Interplay. Origins of Lifestyle Homogamy in Couple Relationships. In: Journal of Marriage and Family, 72, 5, S. 1234-1248.
    Formal: Nachname, Vorname (Erscheinungsjahr): Haupttitel. Untertitel. In: Name der Zeitschrift, Jahrgang, Heftnummer, S. Seitenangaben.
  • Internetquellen: Kortmann, Klaus (2007): Situation und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung in Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst 2001-2006. Endbericht mit Tabellen. http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDFPublikationen/Forschungsberichte/ fb-429-betrieblichealtersversorgung.pdf?__blob=publicationFile (Zugegriffen: 4.11.2015).
    Formal: Nachname, Vorname (Erscheinungsjahr): Haupttitel. Untertitel. Vollständige URL (Zugegriffen: Zugriffsdatum).

Allgemeine Anmerkungen zu Bibliographien:

  • Die Bibliographie wird alphabetisch aufsteigend, sortiert nach Nachnamen der AutorInnen sortiert. Bitte keine Ordnungsziffern vor die einzelnen Titel setzen (Bibliographie nicht „durchnummerieren“).
  • Generell werden immer alle AutorInnen-Namen aufgeführt.
  • Werden mehrere Werke einer/eines AutorIn aufgeführt, so werden diese chronologisch absteigend nach Erscheinungsjahr sortiert. Hierbei werden dieselben Indexierungen der Jahreszahlen verwendet wie bei den Zitationen im Haupttext, z.B.: Weber, Max (1974a): … und Weber, Max (1974b): …
  • Bei mehr als einem AutorInnennamen werden Schrägstriche („/“) zur Trennung der AutorInnennamen verwendet.
  • Es werden nur Werke in der Bibliographie aufgeführt, die tatsächlich gelesen und im Haupttext bzw. in Fußnoten zitiert wurden.
  • Alle im Haupttext bzw. in Fußnoten zitierten Werke werden auch in der Bibliographie aufgeführt. Und nur diese!
  • Bitte Regelungen zu „Zitaten zweiter Hand“ beachten!

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Bibliographie- und Zitationssoftware:

Folgende Software-Pakete haben sich inzwischen in der wissenschaftlichen Forschungslandschaft etabliert. Probieren Sie selbst aus, welche Programme für Sie am besten handhabbar sind – es gibt hier kein „Richtig“ oder „Falsch“. Ebenso ist es für die Benotung Ihrer Studienarbeit nicht entscheidend, ob Sie eine Literaturverwaltungssoftware verwenden oder nicht. Schauen Sie auch bei Ihrer örtlichen (Universitäts-)Bibliothek nach – oft werden dort Grundlagenkurse angeboten, die Ihnen den Einstieg in die entsprechende Software erleichtern. Bis auf wenige Ausnahmen sind die genannten Software-Pakete kostenpflichtig. Erkundigen Sie sich ggf. beim Software-Shop bzw. IT-Service Ihrer Hochschule oder Ihres Institus, ob die Software dort zu günstigeren Lizenzbedingungen zu erhalten ist.

Citavi

Endnote

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Und für alle, die – systemtheoretisch-hip – das Arbeiten mit elektronischen Zettelkästen ausprobieren möchten, gibt es folgende Anlaufstellen (Luhmann wäre sicherlich sehr stolz auf Sie!):

Synapsen

Zettelkasten nach Luhmann

Sollten Sie Fragen zu diesen Regelungen im Zuge der Anfertigung Ihrer Qualifikationsarbeit oder Vorschläge zur Gestaltung dieser Ausführungen haben, kontaktieren Sie mich bitte per Mail oder im entsprechenden Seminar.

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